Am 6. Juni fand im Café Caspar der erste Jour fixe der VDA “Communicating the Law” statt. Bei entspannter Atmosphäre tauschten sich die Fellows über aktuelle Projekte und zukünftige Pläne aus, darunter etwa die Partizipation am Sommerdiskurs in Strobl am Wolfgangsee, die Einbindung von Alumnis und die Organisation einer gemeinsamen Tagung im nächsten Jahr.
Nach einem gemeinsamen Abendessen gab es von Mario Hössl einen inhaltlichen Impuls zum Thema „Law and Economics“. Vorgestellt wurde der Text „The Common Law Process and the Selection of Efficient Rules“ von George L. Priest. Die Hauptthese von Priests „Law and Economics“-Ansatz lautet, dass Rechtsordnungen durch einen Selektionsprozess immer effizienter werden – und zwar unabhängig davon, wie Gerichte entscheiden oder welche Gesetze erlassen werden.
Im Anschluss an die Präsentation moderierte Julian Pehm eine lebhafte Diskussion über die methodischen Grundlagen und dogmatischen Perspektiven von Priests Argumenten. Die Unterschiede von kontinentaleuropäischen und Common Law Rechtssystemen kamen dabei ebenso zur Sprache wie die theoretischen und praktischen Auswirkungen der Verwendung von zentralen ökonomischen Begriffe wie „Interesse“ und „Effizienz“ in der Rechtswissenschaft. Kritisch debattiert wurde vor allem die Anwendung ökonomischer Modelle auf das Recht: Diese bringen neue Aspekte zum Vorschein und machen Handlungsfelder sichtbar; zugleich verdecken sie den moralischen, politischen oder sozialen Gehalt von Regulierungsregimen.
Ein gelungener Einstand und spannender Kick-off für die nächsten Jours fixes, die von jetzt an mehrmals im Semester stattfinden werden.