von Bartosz Buchman
Aller guten Dinge sind drei – nach den Treffen mit Univ.-Prof. Dr. Gabrielle Kucsko-Stadlmayer (EGMR) und Dr. Edeltraud Lachmayer (VwGH) bot sich erneut die Gelegenheit, ein Mitglied eines Gerichtshofes persönlich kennenzulernen. Am 20. Februar durften die Fellows im Rahmen des Jour Fixe der Ars Iuris Herrn Hon.-Prof. Mag. Dr. Andreas J. Kumin, Richter am Europäischen Gerichtshof (EuGH), in den Räumlichkeiten des Café Caspar begrüßen. In entspannter Atmosphäre erzählte er von seiner aktuellen Tätigkeit sowie über seinen beruflichen und akademischen Werdegang.
Herr Prof. Kumin wurde kürzlich erneut zum österreichischen Richter am EuGH nominiert; dieses Amt bekleidet er bereits seit März 2019. Der gebürtige Grazer studierte Rechts- und Übersetzungswissenschaften in seiner Heimatstadt, wo er anschließend im Verfassungsrecht promovierte. Nach seiner Promotion und einem Studienaufenthalt an der École Nationale d’Administration in Paris war er bis zu seiner Ernennung am EuGH als Beamter tätig, zuletzt als Leiter der Abteilung für Europarecht im Außenministerium.
Im Mittelpunkt des Vortrags stand seine Tätigkeit am EuGH. Mit Humor und Leichtigkeit schilderte Prof. Kumin die Abläufe und den Alltag am Gerichtshof sowie die vom französischen Rechtssystem geprägte Struktur und Arbeitsweise des Gerichtsapparats. Dabei gab er faszinierende Einblicke in die Herausforderungen der Urteilsfindung in einer Gemeinschaft mit 27 Mitgliedstaaten und 24 Amtssprachen. Im Gespräch, das von Laura Widerhofer und Toni Dirlinger moderiert wurde, kamen auch Fragen der Verfassungsgerichtsbarkeit und der Grundrechte in der Europäischen Union zur Sprache.
Abschließend hob Prof. Kumin hervor, wie wichtig es sei, seinen eigenen Weg zu finden und einer Tätigkeit nachzugehen, die Freude bereitet. Im Anschluss daran klang der Abend in gemütlicher Runde aus.
Wir danken Herrn Prof. Kumin und allen Anwesenden für die Teilnahme und freuen uns auf das nächste Treffen.