Rekordteilnahme beim Mittsemester-Socratic in Wien

04.05.2018

Auch die kürzlich neu aufgenommenen Fellows nehmen das Spezialseminar begeistert an.

Das am 4. Mai 2018 ganztägig abgehaltene Mittsemester-Socratic war ein eindrucksvoller Beweis für die außergewöhnliche Vitalität und wissenschaftliche Unternehmungslust im Rahmen der rechtswissenschaftlichen Vienna Doctoral Academy: Hervorgerufen durch die reiche Publikationstätigkeit der Fellows, traten diese an die Leitung der Vienna Doctoral Academy mit der Bitte heran, zusätzlich zu den beiden Hauptsocratics im Sommer und Winter auch einen Frühjahrstermin abzuhalten. Die Initiative fand bei den Seminarleitern, Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz-Stefan Meissel und Univ.-Prof. MMag. Dr. Michaela Windisch-Graetz, freudige Zustimmung; ein Termin war rasch gefunden. Der Andrang zum Socratic war – in der jungen Erfolgsgeschichte des Formats bisher einmalig – so groß, dass einige Fellows mit ihren eingereichten Manuskripten auf die nächste Session im Sommer vertröstet werden mussten. Eine Wartezeit freilich, die man angesichts des wertvollen Feedbacks gerne in Kauf nimmt: „Die Kritik der Fellows ist sehr hilfreich zur Überprüfung, ob auch eher fachfremde Leserinnen und Leser meine Texte verstehen“, sagt Maria Lee, Dissertantin im Bereich der Rechtsphilosophie.  

Die sieben intensiv diskutierten Texte stellten insgesamt unter Beweis, dass auch junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sowohl „in die Breite“ als auch „in die Tiefe“ zu gehen vermögen. Die Texte umfassten grundlegende Reformaspekte des irregulären Aufenthalts Fremder im Rahmen der Europäischen Union (Kevin Fredy Hinterberger, Auszug aus der Dissertation), Rolle und Stellenwert der Demokratie im Völkerrecht unter Einbeziehung politikwissenschaftlicher Perspektiven (Ralph Janik), die Bindungswirkung des gerichtlichen Geständnisses im Zivilprozess (Kevin Labner, Auszug aus der Dissertation), Viktimisierungserfahrungen und Strafeinstellungen unter Polizistinnen und Polizisten aus kriminologischer Sicht (Nora Markwalder/Monika Simmler/Monika Stempkowski), die Haftung für das Verhalten Dritter bei der Locatio Conductio als Analyse des klassischen Römischen Rechts (David Tritremmel, Auszug aus der Dissertation), grundlegende methodische Fragen zu Analogie und planwidriger Lücke an der Schnittstelle von materiellem Recht und Prozessrecht (Felix Zopf) und grundrechtliche Überlegungen in Bezug auf das Rückwirkungsgebot begünstigender Strafgesetze nach Art 7 EMRK im Verwaltungs-, Finanz- und Kriminalstrafrecht (Jennifer Capelare/Günther Schaunig).

Kulinarische Genüsse im Rahmen der Mittagspause rundeten den in jeder Hinsicht gelungenen Seminartag ab. Felix Zopf, kürzlich aufgenommener Fellow vom neu gegründeten Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht, im treffenden O-Ton: „Dieses Format bietet die einmalige Möglichkeit, fundiert-kritisches Feedback von fachlich hervorragenden Kolleginnen und Kollegen zu bekommen. Unsere Texte können wir damit wesentlich verbessern und so im stetigen Wettbewerb der Ideen den entscheidenden Vorsprung herausholen.“