von Neomi Marhali
Das alljährliche Sommer Socratics-Seminar der „Ars Iuris“ fand dieses Jahr unter der Leitung von Frau Univ.-Prof.in MMag.a Dr.in Michaela Windisch-Graetz, Herrn Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz-Stefan Meissel sowie Herrn Univ.-Prof. DDr. Michael Potacs statt. Am letzten Tag konnten die Teilnehmer:innen außerdem noch von dem Feedback von Frau Bo-Mi Choi, B.A Ph.D und Frau Univ-Prof.Dr. Iris Eisenberger, M.Sc. (LSE) profitieren.
Die Socratics der Doktoratsschule bieten Fellows die einzigartige Möglichkeit wissenschaftliche Texte einzureichen, um umfassendes konstruktives Feedback zu erhalten. Dabei wurde wie folgt vorgegangen: Jeder Text erhielt ein Hauptreferat sowie drei Nebenreferate. Im Rahmen des Hauptreferates wurde der Inhalt kurz zusammengefasst und anschließend konstruktives Feedback gegeben. Dies wurde sodann durch die drei Nebenreferent:innen und die Seminarleitung ergänzt, bevor alle Teilnehmer:innen die Möglichkeit zur Äußerung hatten. Das Feedback war ebenso wie die eingereichten Texte sehr vielseitig: es handelte sich um Anmerkungen sprachlicher, inhaltlicher und struktureller Natur. Abschließend hatten die Textverfasser:innen die Möglichkeit, auf geäußertes Feedback und Fragen zu antworten.
Die teilnehmenden Fellows (Amina Al-Dubai, Maximilian Blaßnig, Jonathan Brunner, Jennifer Capelare, Cansu Cinar, Anton Dirlinger, Yanic Duller, Barbara Engleitner, Tobias Fädler, Lukas Faymann, Roman Friedrich, Theresa Henne, Saskia Kaltenbrunner, Karina Karik, Stephanie Klammer, Matthias Klonner, Johannes Lukan, Neomi Marhali, Hanna Palmanshofe, Manja Seebacher, Leon Seller, Sophie Semmler, Lukas Tschemernjak, Cornelia Tscheppe und Julia Zöchling) konnten sowohl von akademischen Diskussionen als auch von der wunderschönen Seekulisse profitieren.
Das diesjährige Socratics-Programm enthielt zahlreiche Rechtsgebiete und Querschnittsmaterien. Auf dem Programm standen folgende Entwürfe: Die inzidente Vaterschaftsfeststellung im Unterhaltsregressverfahren (Al-Dubai), Eine Grundrechtsgeschichte des Wahlrechts: Teil I (Blaßnig), Menschliche (Im-) Mobilität im Kontext der Klimakrise – Rechtsmobilisierung durch indigene Gemeinschaften im interamerikanischen Menschenrechtssystem (Cinar), Grenzorgan(e) im Untersuchungsausschuss (Dirlinger), Dataportability under the new Digital Markets Act (Duller), Der Halterbegriff des § 1320 ABGB (Engleitner), Ausschnitt aus der EuGH-Judikaturanalyse zur Verhältnismäßigkeit kumulierter Sanktionen (Fädler), Dogmatische Schlaglichter auf Digitalisierung und Grundrechte: Schutzpflichten und Drittwirkung (Friedrich), Ökonomische Grundlagen des Lauterkeitsrechts (Klonner), Produktbeschreibung durch Künstlerinnen-Medienmarken (Lukan), Terrorismusbekämpfung in Österreich und den USA: Entwicklungen des materiellen Strafrechts (Marhali), Wer ist öffentlicher Auftraggeber iSd Vergaberechts? (Seebacher), Die Entstehung der exklusiven österreichischen Staatsbürgerschaft: Doppelstaatsbürgerschaften im frühen 19. Jahrhundert (Tschemernjak), Recognizing the Non-Religious – Atheism as Religious Corporation in Austria? (Tscheppe), Das unionsrechtliche Verbot allgemeiner Überwachungspflichten für Online-Inhalte im Lichte von Plattformregulierung und jüngerer EuGH-Judikatur (Zöchling).
Die Socratics-Sessions wurden durch gemeinsame Pausen ergänzt, die den perfekten Rahmen für einen interdisziplinären Austausch boten. Der intensive akademische Diskurs wurde am Dienstag mit einem Spaziergang zum Abendessen im Gasthaus Weißenbach (inklusive berühmter Marillenknödel) belohnt. Herzlichen Dank an Mary Barrett, Fiona El Manchi und Vanessa Klein für die großartige Organisation. Vielen Dank an die Fellows sowie die Seminarleitung für die engagierte Teilnahme!