„Medizin, Wissenschaft und Gesellschaft: Lehren aus der Pandemie"

05.08.2021

„Medizin, Wissenschaft und Gesellschaft: Lehren aus der Pandemie" – unter diesem Thema standen die Impulsreferate und die Podiumsdiskussion am Nachmittag des zweiten Tages des Sommerdiskurses.

Bericht von Clemens Nigsch

 „Medizin, Wissenschaft und Gesellschaft: Lehren aus der Pandemie" – unter diesem Thema standen die Impulsreferate und die Podiumsdiskussion am Nachmittag des zweiten Tages des Sommerdiskurses, die unter der Moderation von Franz-Stefan Meissel (Universität Wien) stattfanden.

Den Auftakt machte Klaus Taschwer (Der Standard) mit einen Rück- und Ausblick auf die Corona-Pandemie aus wissenschaftsjournalistischer Sicht. Er hob die Herausforderungen des Journalismus hervor über die Fülle an stetig neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen des COVID-Virus zu berichten. Dabei unterstrich er die medizinhistorische Bedeutung der unglaublich raschen Vakzin-Entwicklung und wies gleichzeitig auf die Schwierigkeit hin, Prognosen über die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie anzustellen.

Beate Wimmer-Puchinger (Berufsverband Österreichischer Psycholog*innen) widmete sich in ihrem Vortrag den gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie. Sie strich die steigenden psychischen Belastungen hervor, insbesondere für psychisch vulnerablen Personen. Besonders relevant sei die Risikokommunikation zur Pandemiebekämpfung, die alle Bevölkerungsgruppen erreichen müsse.

Letzlich ging Michael Stampfer (Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds) der Frage nach, was die Wissenschaft bei Pandemien leisten kann, indem er vor allem die Schnittstellen zwischen Politik und Wissenschaft beleuchtete. Besonders strich er die Wechselwirkungen zwischen der Politik, deren Entscheidungen sich an wissenschaftlichen Erkenntnisse orientieren und der Abhängigkeit der Wissenschaft von bestehenden Strukturen und Förderungsmöglichkeiten hervor.

In der anschließenden Diskussion ergab sich ein reger Austausch zwischen den Vortragenden und den Zuhörern, wie der Wissenschaftsskepsis in Teilen der Bevölkerung begegnet werden kann. Leidenschaftlich wurde die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses diskutiert und die prekären Anstellungsverhältnisse in befristeten Verträgen kritisiert.

Vom 2. bis zum 7. August 2021 fand das Sommerprogramm der Ars Iuris in Strobl am Wolfgangsee statt. Einblicke ins weitere Programm sind hier zu finden.