Schreibwerkstatt. Schreiben ist Bauen mit den Ziegeln anderer Leute.

22.06.2021

Am 21.6 und 22.6.2021 fand für die Fellows der Ars Iuris eine fünfstündige Schreibwerkstatt mit Universitätsprofessor Dr. phil. Valentin Groebner von der Universität Luzern statt.

Von Stephanie Stipsits

Am 21.6 und 22.6.2021 fand für die Fellows der Doktoratsschule Ars Iuris eine fünfstündige Schreibwerkstatt mit Universitätsprofessor Dr. phil. Valentin Groebner, Professor für Geschichte mit Schwerpunkt Mittelalter und Renaissance  an der Universität Luzern, statt. Dank eines guten Sicherheitskonzeptes konnte die Veranstaltung in Präsenz abgehalten werden.

Dissertanten und Dissertantinnen erfahren im Laufe des Dissertationsprojekts oftmals Schwierigkeiten beim Verfassen wissenschaftlicher Texte. Das Überwinden von Schreibblockaden, das Finden passender Stiltechniken sowie der richtige Umgang mit Materialen sind dabei die gängigsten Herausforderungen. Die Schreibwerkstatt widmete sich diesen Themen und bot Methoden, komplexe wissenschaftliche Argumente zu konstruieren und letztendlich auch die Dissertation zu einem guten Abschluss zu bringen.

Nach eingehender Analyse und Reflexion selbstgewählter Textbeispiele erklärte Professor Groebner die Eigenschaften guter, wissenschaftlicher Texte. Ein konkretes Erkenntnisinteresse gepaart mit Nachprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit sind dabei die Grundsteine. Auf diesem Fundament erster Erkenntnisse aufbauend, ist es Aufgabe eines jeden Autors und einer jeden Autorin, die Autorität des Quellenmaterials zu begründen, dessen Auswahl klar zu priorisieren und die Aussagen lesbar und verständlich wiederzugeben. Maßgeblich für den Schreibprozess ist festzulegen, welche Quellenaussage die Wichtigste ist und warum gerade dieser Quelle Bedeutung zukommt.

Im Zuge dieses Begründungsprozesses geschieht eine Verwandlung des Autors/ der Autorin. In eigener Sprache werden Inhalte neu umschrieben und gestaltet, und so wird der Autor/ die Autorin selbst zu einer Autorität in ihrem Fachgebiet. Am Ende reiht sich die Dissertation in die Riege erstklassiger Fundstücke ein und wird zum neuen Ziegel im Bauwerk des wissenschaftlichen Diskurses.