Oktober Socratics 2021

18.10.2021

Am 18. Oktober 2021 wurde im Hörsaal Rewi in der Schenkenstraße die erste Socratics-Einheit des Wintersemesters 2021/22 abgehalten.

von Michael Moser

Fünf Fellows der Ars Juris reichten wissenschaftliche Texte ein, um diese konstruktiv-kritisch analysieren zu lassen. Den Vorsitz des Seminars übernahmen Univ.-Prof. Dr. Franz-Stefan Meissel, Univ.-Prof. Dr. Franz Merli und Univ.-Prof. MMag. Dr. Michaela Windisch-Graetz. Die Texte wurden beigesteuert von den Fellows Mariella Knotz, Ulrich Krenmayr, Michael Moser, Andreas Pacher und Felix Zopf. Zudem nahmen die Fellows Anton Dirlinger, Tobias Fädler, Shirin Ghazanfari, Paola Lopez, Bernadette Prinz, Verena Wodniansky-Wildenfeld und Sidar Yaylagül als Referierende teil.

Jeder Text wurde von einem Hauptreferierenden vorgestellt und inhaltlich zusammengefasst. Anschließend nahmen jeweils drei Nebenreferierende Stellung. Danach hatten sämtliche teilnehmende Fellows die Gelegenheit, sowohl fachlich als auch zu Struktur und Sprache Input zu geben. Abgerundet wurde dies durch ein abschließendes Statement der Vorsitzenden. Zuletzt hatten die Verfasser*innen Gelegenheit auf die Kritik zu replizieren.

Das Seminar konnte unter strikter Einhaltung der 2,5-G-Regel wieder in Präsenz abgehalten werden, was der Qualität der Diskussion zu den einzelnen Beiträgen zweifelsfrei dienlich war. Bei Kaffee, Gebäck und Mehlspeisen tauschten sich die Fellows bereits vor Beginn in lockerer Atmosphäre aus. Die Veranstaltung wurde eröffnet durch die Referate zum Beitrag „Neuregelung des Händlerregresses in § 933b ABGB und (alte) Konkurrenzfragen“ (Ulrich Krenmayr/Michael Moser), welcher sich mit dogmatischen Fragestellungen zum im Zuge der Gewährleistungsreform neugefassten Händlerregress in § 933b ABGB beschäftigt. Im Anschluss wurde der Beitrag „Part V: The enforcement perspective on ‚one continent, one law‘“ (Felix Zopf) vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Auszug aus dem Dissertationsvorhaben des Verfassers zum Thema „The GDPR as an instrument of regulating the Digital Single Market”, welcher die unterschiedlichen Formen der Rechtsdurchsetzung von Datenschutzverstößen behandelt.

Während der anschließenden Kaffeepause hatten die Fellows noch einmal die Gelegenheit zum informellen Austausch bei einer kulinarischen Stärkung und zur gemeinsamen Reflexion über die Diskussionsbeiträge. Der zweite Block des Seminars wurde mit dem Beitrag „Is every Law for Everyone? Assessing Access to the Law through Official Legal Databases around the World“ (Andreas Pacher, Co-Autor: Hanjo Hamann) eröffnet. Diese empirische Studie befasst sich mit einer Beurteilung der weltweiten Zugänglichkeit von öffentlichen Rechtsdatenbanken anhand eines von den Autoren entwickelten Bewertungssystems. Zuletzt wurde noch der Beitrag „Entscheidungsanmerkung zu OGH 2 Ob 63/21k“ (Mariella Knotz) diskutiert. Darin wurde eine unlängst ergangene Entscheidung des OGH zum Pflegevermächtnis kritisch beleuchtet.

Mit dieser Session wurde den Fellows einmal mehr die Möglichkeit geboten, ihre Forschung in einem fächerübergreifenden Kontext zur Diskussion zu stellen und durch das umfangreiche Feedback die Qualität der eigenen wissenschaftlichen Arbeit zu steigern. An der regen Teilnahme zeigt sich das große Interesse am konstruktiven juristischen Austausch und informeller Begegnung. Dementsprechend kann die Teilnahme an zukünftigen Seminaren nur empfohlen werden.

Großer Dank gebührt den Vorsitzenden für ihre Bereitschaft mit den Fellows in Diskurs zu treten sowie dem Organisationsteam, insbesondere Stephanie Hanel und Pia Ogris für die hervorragende Vorbereitung und Koordination des Seminars.