Seminar/Socratics Session Haus im Ennstal: Teambuilding und Textkritik im Naturerlebnis

11.01.2017

Umgeben von einzigartig winterlicher Naturlandschaft bestätigt das mittlerweile dritte Socratic der VDA den Erfolg des von den Fellows so begehrten Formates.

Von 8. bis 11. Januar 2017 bot sich einer Gruppe von Fellows der Vienna Doctoral Academy „Communicating the Law“ zum wiederholten Mal die willkommene Gelegenheit, die hauseigene Textgestaltung gegenüber einem diskussionsfreudigen Publikum zu erproben. Wie schon im Rahmen der ersten (Strobl am Wolfgangsee, August 2016) und zweiten (Universität Wien, November 2016) Session rezensierten jeweils zwei bis drei Fellows Manuskripte verschiedener rechtswissenschaftlicher Fachrichtungen mit teilweise ausgeprägter interdisziplinärer Ausrichtung. Nach weiteren Impulsen aus dem Plenum bekamen die jeweiligen Autorinnen und Autoren die Möglichkeit, auf die reflektierten Kritiken zu replizieren.

Das breite inhaltliche Spektrum umfasste rassisch motivierte Ehetrennungen in der zivilrechtlichen Judikatur 1938 und 1939 (Victoria Stickelberger), Grenzen der Leistungsbestimmung durch eine dritte Person (Stefan Potschka), die Klärung einiger grundlegender Begriffe im europäischen Gleichheitsrecht (Maria Lee), völkerrechtliche und militärwissenschaftliche Grundfragen antiker Kriegsführung (Karoline Resch), mögliche Rechtsgrundlagen rund um das Überraschungsverbot im österreichischen Zivilprozess (Katharina Auernig) und Fragen zur Grundrechtsträgerschaft des ORF (Hannah Berger).

Nachdem bereits die gemeinsame Busanreise die Vorfreude auf eine gleichermaßen arbeits- und genussreiche Zeit geweckt hatte, brachte schon der erste Abend in dem zu Füßen des Dachsteins gelegenen charmanten Kolping-Ferienhaus die ideale Einstimmung auf die nächsten Tage. Nach der Besprechung von ersten Texten kam es darüber hinaus spätnachts zu einer einprägsamen Kontaktaufnahme mit einem einheimischen „Original“, der den überraschten Teilnehmenden – an Türen und Fenstern rüttelnd – seinen unbedingten Willen kundtat, dem (fortgesetzten) Genuss des Rebensaftes in der auserkorenen Heimstatt nachzukommen. Bereits am zweiten Tag durften alle Teilnehmenden ihre Fähigkeiten nicht nur im Rahmen weiterer Textbesprechungen, sondern dann auch auf den nahegelegenen Skipisten erproben. Der Abend fand seinen Ausklang bei Speis und Trank sowie eingehenden heiteren Diskussionen zur hiesigen Kolpinghaus-Bibliothek. Die Fortsetzung des wunderbaren Naturerlebnisses am Abschlusstag schließlich wurde von strahlendem Sonnenschein begleitet: Ob fahrend auf der Skipiste oder wandernd und laufend auf den herrlichen Wanderwegen – hier war für jeden etwas dabei. Das Abendprogramm mit Bowling und Gesellschaftsspielen bot eine allseits dankbar aufgenommene Gelegenheit sowohl zur Entspannung als auch zur Rückschau auf lehr- und ereignisreiche gemeinsame Seminartage im Herzen Österreichs.